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«Züri los zue!» - NEIN zu Sexismus und sexualisierter Gewalt in der Musik

Am Samstag, 3. September 2022 fand im Dynamo ein grosser Hiphop-Jugendevent statt. Zürcher Jugendliche standen neben Rap-Grössen wie Nativ, Soukey, Didi und Ivorrie auf der Bühne und setzten ein Zeichen gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt in der Musik.

Das Projekt «Züri los zue!» wurde in Kooperation zwischen der OJA Zürich und dem Jugendkulturhaus Dynamo im Rahmen der städtischen Kampagne «Zürich schaut hin» organisiert. Als Basis für die Workshops und den Grossevent galt die Toolbox und der Codex der Kampagne «Zürich schaut hin». Dieses Kampagnenmaterial wurde für die Umsetzung genutzt und sichtbar gemacht. Alle Beteiligten unterschrieben das Bekenntnis von «Züri los zue!» und positionierten sich damit gegen «Sexismus und sexualisierte Gewalt».

Bereits im Vorfeld wurde das Bekenntnis über Social Media unter dem Hashtag #züriloszue verbreitet. Zudem wurde ein Facefilter entwickelt, mit einem Beat eines Jugendlichen aus Schwamendingen, auf welchen die Jugendlichen ihre Texte rappen und gleichzeitig aufnehmen können. Jugendliche und junge Erwachsene aus der Stadt Zürich erhielten so die Möglichkeit, ihre Erfahrungen bzw. ihre Realität in Bezug auf das Kampagnenthema lautstark oder auch schriftlich als Text mitzuteilen. Damit will die Offene Jugendarbeit auch Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, die noch nicht so stark sensibilisiert sind und von ihren Vorbildern aus der Hiphop-Szene abgeholt werden können. Der Eintritt war dank den Mitteln aus dem Projektwettbewerb «Für Züri» für alle kostenlos.

Rap, Tanz und Graffitis von Jugendlichen 
Im Vorfeld zum Event wurden, durch verschiedene Workshops in den Jugendtreffs und Musikstudios der OJA Zürich Texte, Musikaufnahmen oder Graffitis produziert sowie Shows einstudiert, welche die Jugendlichen am 3. September auf oder neben der Bühne audiovisuell präsentierten. Auch das Projekt «Züri Sampler – So tönt eusi Stadt» der OJA Kreis 3&4 war mit brandaktuellen Tracks mit dabei. Für einige Jugendliche war es ein Novum auf einer so grossen Bühne zu stehen.

Ein Seiltanz zwischen Toleranz und Respekt
Der Event thematisiert ein aktuell viel diskutiertes Dilemma rund um Inhalte in gewissen Rap-Texten. Es stellt sich die Frage, was Rap bzw. Kunst darf und wo die Grenzen überschritten werden. Hiphop gehört zur Jugend und thematisiert ihre Lebenswelt und ihre Realität. Deshalb ist Rap auch nicht immer politisch korrekt und eckt an. Rap ist für Jugendliche ein Mittel, ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen, ihre Wünsche zu äussern, und zwar lautstark und manchmal auch provokativ. Doch werden Texte mit diskriminierenden Inhalten auch innerhalb der Rap-Szene kritisiert. Mit «Züri los zue!» lässt sich die OJA Zürich und das Jugendkulturhaus Dynamo bewusst auf diesen Seiltanz ein.

Für weitere Informationen:
Projektleitung Norina Schenker – Stellenleiterin OJA Kreis 5 & Planet5, norina.schenker@oja.ch, 077 452 52 70
Lars Rieche – Projekte Dynamo, lars.rieche@zuerich.ch, 044 415 76 60

Das von der Stadt Zürich geführte Jugendkulturhaus Dynamo ist seit 1988 Ort kulturellen Schaffens für junge Menschen. Bekannt ist das Dynamo für die Konzertveranstaltungen. Zudem wird mit einer breiten Palette an Werkstätten und Räumen für Events, Kurse, Workshops und Weiteres eine bunte Vielfalt an kreativen und kulturellen Aktivitäten ermöglicht. Die Räume können für selbstorganisierte Aktivitäten gemietet werden. Mit der Raumbörse werden junge Menschen bei der Suche nach günstigem Raum für Ateliers und Projekträume unterstützt. Das Jugendkulturhaus Dynamo betreibt ein Restaurant direkt am Fluss das ein beliebter Begegnungsort ist.

Die OJA Offene Jugendarbeit Zürich ist ein politisch und konfessionell neutraler Verein. Er wurde 2002 gegründet und betreibt heute eine Geschäftsstelle sowie neu Einrichtungen in verschiedenen Quartieren. Die rund 60 Mitarbeiter*innen führen zahlreiche Projekte und Aktivitäten durch – im Auftrag der Stadt Zürich und zusammen mit Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren. Gesamtstädtisch ausgerichtete Angebote erreichen junge Menschen bis 25 Jahre. Im Zentrum stehen die Förderung der Eigeninitiative und der Selbstverantwortung sowie die Unterstützung bei der Realisierung von Anliegen und bei der Lösung von Problemen der Jugendlichen. Seit Mai 2020 betreibt die OJA mit der gesamt-städtisch ausgerichteten Mobilen Jugendarbeit eine zehnte Einrichtung.

Bilder von Markus Soria von der OJA